Beteiligte Unternehmen ziehen positive Bilanz aus der einjährigen Zusammenarbeit im CrossMentoring OWL
OWL/Gütersloh, 18. August 2015 – An diesem Tag endete für 25 Mentees und Mentorinnen sowie 21 Unternehmen das einjährige Programm CrossMentoring OWL mit Unternehmen in der Region. Dieses Programm stellt heute ein bewährtes und begehrtes Personalentwicklungsinstrument für die teilnehmenden Unternehmen und deren weiblichen Führungsnachwuchs dar. Neunzig Gäste aus der Wirtschaft haben an der feierlichen Abschlussveranstaltung bei Miele in Gütersloh teilgenommen. Das CrossMentoring Programm für karriereorientierte Frauen ist 2006 vom Landesministerium initiiert und über mehrere Jahre gefördert worden. Es ist eine nachhaltige Wirkung erzeugt worden. Erstmalig endete heute ein Jahrgang, dessen Durchführung allein aus den Beiträgen der Unternehmen finanziert wurde. Wieder war die abschließende Bilanz positiv. Der nächste Jahrgang startet am 17. September 2015 mit dem Auftakt bei der Industrie- und Handelskammer Ostwestfalen zu Bielefeld.
Markus Miele persönlich begrüßte die Gäste im festlich hergerichteten Miele-Forum in Gütersloh. Er gab ein klares Statement ab zur Förderung von Frauen bei Miele und nannte das CrossMentoring Programm als einen vom Unternehmen schon seit vielen Jahren genutzten Baustein. Ein umfassendes Personalentwicklungsprogramm sowie betriebliche Regelungen ermöglichen es den Mitarbeitenden bei Miele Familie und Karriere zu vereinbaren, so der Unternehmer. Unter anderem wurde die Durchführung interner Mentorings genannt. Das CrossMentoring OWL werde Miele weiterhin nutzen und unterstützen sowie am neuen Jahrgang erneut mit zwei Mentees und zwei Mentorinnen teilnehmen. Von mehr Frauen im Management verspricht sich der Firmenchef einen unternehmerischen Vorteil.
Die Darstellung einer Frauenkarriere bei Miele erfuhren die Gäste dann auch aus erster Hand. „Sucht Euch Aufgaben, die Euch wirklich begeistern, dann könnt Ihr erfolgreich sein. Entscheidet Euch nicht zwischen Kindern und Karriere, sondern entscheidet Euch für beides.“ Das waren Empfehlungen an die junge Frauengeneration von Sabine Bivolarevic. Diese wurden von der 52jährigen Managerin sehr überzeugend aus der eigenen Erfahrung abgeleitet. Sie habe zunächst als Teilzeitkraft, später mit viel persönlichem Einsatz und Mut sowie der Unterstützung ihrer Vorgesetzten ihre Karriere bei Miele gestalten können.
Einen ganz persönlichen Erfahrungsbericht aus dem Mentoring-Jahr gab es von Unternehmensvertretern, Mentees und Mentorinnen in einer moderierten Gesprächsrunde. Die beiden Mentees Susan Feuchte von der Nagel-Group und Kristin Glatzeder von der P. Glatzeder GmbH berichteten über die wertvolle Unterstützung, die ihnen das Mentoring geleistet habe. Susann Feuchte hat ihre Karriereziele herausgearbeitet und Kristin Glatzeder hat nach diesem Jahr einen anderen Blick auf ihre Positionierung und auf ihr Führungsverhalten als Nachfolgerin im Unternehmen ihres Vaters eingenommen. Das Matching hat beide Mentees überzeugt und dafür bekommt die Organisatorin des CrossMentoring OWL, Barbara Tigges-Mettenmeier, ein ausdrückliches Lob. Ihr gelinge es immer wieder, die richtigen Tandempartnerinnen zusammen zu bringen und ein interessantes Rahmenprogramm zu gestalten.
Es sei in erster Linie das richtige Werkzeug gewesen, das sie ihrer Mentee zur eigenen Lösungsfindung und Weiterentwicklung gegeben habe, so die Mentorin Birgit Wittenbreder, Inhaberin der Unternehmensberatung Dr. Birgit Wittenbreder. Die Mentorin Corinna Offer, Einkaufsleiterin bei der Schüco International KG, kann den Mentees aus ihrer langjährigen Erfahrung im Umgang in und mit Männerteams berichten. Klarheit in der Aussage und der richtige Ton seien zu finden, so die studierte Maschinenbau-Ingenieurin, um als Frau ernst genommen zu werden und sich durchzusetzen.
Für Dietmar Engel, Partner bei HLB Dr. Stückmann und Partner, ist das Programm ein geeignetes Instrument, weibliche Potenzialträgerinnen aus dem eigenen Haus zu fördern. Das Cross-Mentoring ermögliche den Teilnehmerinnen einen Erfahrungszuwachs, den das Unternehmen intern nicht leisten könne und beschleunige deren Persönlichkeitsentwicklung.
Auch Robin Ohle, Geschäftsführer der EFB-Elektronik GmbH, hat dem Programm Beifall gezollt und eine weitere Teilnahme des Unternehmens mit zwei Mentees im kommenden Jahr bestätigt. Bei der EFB seien bereits einige Führungspositionen mit Frauen besetzt. Diese durch weibliche Vorbilder und die Entwicklungstools im CrossMentoring zu unterstützen, habe sich bewährt.
Evaluierungsergebnisse zeigen positiven Effekt
Die Organisatorin und Projektleiterin des CrossMentoring OWL, Barbara Tigges-Mettenmeier, erläuterte die Erfolge und die Bilanz der Teilnehmenden. Ein Großteil der jungen Frauen hätten in den vergangen zwölf Monaten formale Karriereschritte gemacht bzw. es seien ihnen verantwortungsvollere Aufgaben übertragen worden. Die Begleitforschung belege, dass Effekte aus dem Mentoring Programm insbesondere in den folgenden zwei bis drei Jahren wirken.
Tigges-Mettenmeier fasste das Mentoringjahr zusammen und bedankte sich bei allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern für das hohe Engagement. Neben regelmäßigen Treffen, sechs Gruppenveranstaltungen sowie zwei Workshops mit Unternehmensvertretern habe es auch Gesprächsrunden mit dem Vorgesetzten und der jeweiligen Mentee gegeben. Die Veranstaltungen fanden jeweils in den teilnehmenden Unternehmen statt.
Einen genussvollen und durchaus nachdenklichen Abschluss setzte ein Poetry Slam von Sarah Lau, die in gekonnter Weise die selbst gedichteten Zeilen zu erfolgreichen und mutigen Frauen in der Geschichte vortrug. Sie erntete großen Applaus.